Keine „Hubschrauberpolitik“ für den Landkreis Nienburg
Bolsehle. Der Zapfhahn hatte gut zu tun auf dem Festzelt der Familie Rode in Bolsehle. Vielleicht gerade deswegen berichtete der umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Martin Bäumer, nicht immer bierernst aus der „großen“ Landespolitik. Eingeladen durch den Husumer CDU-Vorsitzenden Precht Schröder und den CDU-Samtgemeindeverbandsvorsitzenden Lucas Engelking und in Begleitung des heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Karsten Heineking nutzte er die Gelegenheit, um in einem Rundumschlag vorrangig die aktuellen Themen der Umweltpolitik abzuarbeiten.
Er mache keine Hubschrauberpolitik, also nur Staub aufwirbeln und schnell wieder weg, so Bäumer. Wichtig sei es, statt dessen die Bodenhaftung zu behalten. Nach dem Motto „keine pauschale Verteufelung“ warb er dafür, aktuelle Herausforderungen wie die Energieversorgung praxisgerecht zu lösen. „Ich finde Windkraft in Ordnung, aber sie muss auch Rücksicht auf die Menschen nehmen“, war eine seiner Aussagen. Deshalb liege die Zukunft der Windenergie für Deutschland vorrangig in der Nord- und Ostsee. Für den Transport werde man aber Leitungen brauchen. Die Landesregierung bleibe hier zu untätig, statt die Trassen so zu planen, dass die Menschen davon möglichst wenig betroffen werden.
Darüber hinaus müssten die Grundeigentümer dafür angemessen entschädigt werden, dass ihre Fläche für die Stromleitung in Anspruch genommen werde. „Dafür reicht nicht eine einmalige und dazu noch viel zu geringe Entschädigung. Die Belastung besteht für die nächsten Jahrzehnte, solange die Leitung existiert. Deshalb fordert die CDU auch eine jährliche Entschädigungsleistung“, begründete Martin Bäumer die Vorstellungen seiner Partei. Eine solche Entschädigung müsse unabhängig davon gezahlt werden, ob die Leitung über Hochspannungsleitungen oder Erdkabel verlegt werde.
Auch den Irrsinn der aktuellen Wolfsdiskussion sparte der CDU-Umweltpolitiker nicht aus. „Das Land gibt jedes Jahr eine Million Euro rund um den Wolf aus, für Wolfsberater, Projektbüros, Verbrämung etc., ohne das Problem auch nur annähernd zu lösen. Auch hier geht das Vorgehen der rot-grünen Landesregierung an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen vorbei“, sagte Martin Bäumer. Für die Umweltpolitik insgesamt lasse sich sagen, sie müsse mit konsequentem sanften Druck erfolgen. „Wir müssen die Anforderungen erhöhen, dürfen es aber nicht übertreiben. Nur skandalisieren, dann in den Maßnahmen überziehen und hinterher alles zerstört zurückzulassen, wie Rot-Grün es häufig macht, ist keine vernünftige Politik“, so Martin Bäumer abschließend.